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Mountain Golf – der Name ist Programm
Uns erwartet eine Runde im SMG (Styrian Mountain Golf) Mariahof. Voller Vorfreude fahre ich zum Golfplatz, es ist lange her dass ich den 2007 eröffneten Platz gespielt habe.
Damals noch mit einfacher Hütte ausgestattet glänzt der Club nun mit einem modernen Clubhaus und neu sortierten Spielbahnen. Auch dem Clubrestaurant eilt ein guter Ruf voraus.
Die Anmeldung für unsere Gruppe war problemlos und freundlich – alles bestens genau nach Wunsch reserviert. Wir erwarten einen entspannten Golftag bei besten Bedingungen, erst später soll es etwas windig werden. Der Platz selbst jedoch wird die Herausforderung sein. Diese dürfen wir schon früher in Angriff nehmen, uns wurden freie, frühere Startzeiten überlassen.
Also auf zum ersten Tee. Apropos: das markante, riesige rote Tee am ersten Abschlag wurde leider entfernt und auch die Bahn gewechselt – nun die 10. Dafür gibt es neu ein schmuckes Starthäuschen. Für den Start also ein entspanntes und flaches Dogleg, danach warten die „Bergbahnen“.
Beim Blick auf den Anstieg des zweiten Fairways ertappe ich mich kurz damit zu hadern, dass ich zu Fuß gehe. Aber schließlich wusste ich ja, worauf ich mich einlasse.
Eine spannende Wende im Kursablauf – da startest Du entspannt und stehst dann sofort vor der schwersten Bahn und kämpfst zusätzlich mit dem Puls. Ein Loch, wo der Abschlag wirklich viel ausmacht – die steile Kuppe sollte überwunden werden. Danach ein kräftiger Transportschlag über den Teich und die Bäume – gelingt dieser wird man mit dem Blick aufs höher gelegene Grün und dem möglichen Grüntreffer belohnt.
Kein Ruhe für den Puls und den Sauerstoffhaushalt, es geht sofort wieder mit einem 90 Grad Dogleg steil auf den höchsten Punkt des Platzes bergauf. Im Grunde kein Thema, man muss halt treffen – no na ;-).
Oben angekommen erfreut das Panorama das Auge, auch der Blick auf die Burgruine Steinschloss.
Man darf zur Ruhe kommen, es folgt ein lockeres tieferliegendes Par 3. Bei Schönwetter kann es hier vorkommen, dass plötzlich „Nebel“ aufzieht und den Blick trübt. Leider quert hier eine von Schotter-LKWs frequentierte Schotterstraße, welche ordentlich Staub aufwirbeln. Setup, Schlag ins Grün und ab. Die nächste Bahn führt an dieser Straße entlang, welche schmal ist keine Fehler verzeiht. Links droht der Abhang mit Gebüsch, rechts die Straße mit unkontrollierter Ablenkung eines Fehlschlags.
Die sechste Bahn ist eines der Highlights – sofern man Schläge ins Tal schätzt. Ein guter Drive auf das sehr tief gelegene Fairway bringt mit einem folgendem langen Schlag ins Grün gute Chancen auf Punkte. Die Freude des Talschlags trübt der folgende Aufstieg zum nächsten Abschlag. Hier die Ehre zu haben ist kein Vorteil, der Anstieg hat es in sich. Dennoch ein wunderbares Loch, wieder fast 90 Grad Dogleg zurück in die Talsohle. Mutiger Drive bergab, danach an der Geländekante ist der Schlag aufs Grün im Gegenhang möglich.
Das Par 3 der Acht ist eine echte Chance. Von Kuppe zu Kuppe spielen sich die fast 200 Meter sehr gut. Wir bleiben auf der kleinen Anhöhe neben dem alten Steinbruch und spielen die zweitlängste tiefer gelegene Bahn zurück zum Clubhaus. Die Bahnen im flachen Bereich sind durch Grasstreifen und Bäume getrennt, zumeist mit Blumen durchsetzt. Optisch gut gelungen und so bepflanzt, dass Bälle auch gefunden werden. Sehr angenehm.
Vorbei am Clubhaus geht es zum ehemaligen Tee 1, der vorläufig letzten Bahn auf dieser Seite des Golfplatzes. Abermals ein Dogleg, flach und ideal abzukürzen – somit für Punkte gut.
Wir wechseln mit einer kleinen Verbindungsetappe über die Gemeindestraße auf eine weitere Anhöhe des Platzes um eine Serie von Par 4 Löchern zu absolvieren. Die Elf erfordert einen guten Drive in den Hang, Longhitter schlagen gleich runter in die Ebene. Das Grün ist von beiden Landezonen gut erreichbar. Die zweitschwerste Bahn ist eine Autobahn, leicht ansteigend. Mittlerweile hat der Wind stark aufgefrischt, was die 370 Meter schon zur Herausforderung macht.
Es folgt eine Passage in Hangnähe, leicht bergauf in ein Gehöft. Hat was – man fühlt sich als spielte man direkt in einem alten Bauernhof. Es geht parallel retour, leicht bergab um dann wieder auf ein Plateau ins Grün zu schlagen – hit an hope – es ist nicht einsehbar. Am Plateau erfreut uns ein Par 3, bevor wir wieder auf den Hauptplatz wechseln und die letzten Löcher in Angriff nehmen.
Die 16 ist als eines der leichteren Löcher gelistet. Das bringt Spannung, ein Doppeldogleg mit leicht erhöhtem Grün. Auf diesem vom Löwenzahn gelb gesäumten Fairway lohnt sich ein Blick zurück – ein schöner Blick auf die noch schneebedeckten Berge und den Ort Mariahof erfreut die Seele. Am Grün angekommen findet man sich in einer ähnlichen Gehöft Szenerie wie vorhin wieder.
Ein gut dosierter Schlag ins tiefer gelegene Grün bringt uns zurück in die Ebene, der Blick schweift dabei auf die bereits bezwungenen „Bergbahnen“.
Das flache 18. Loch – die Längste Bahn des Platzes – endet nach zwei Richtungswechseln mit einem Schlag auf das Inselgrün. Ein absolut würdiger Abschluss einer schönen Golfrunde.
Zurück im Clubhaus laben wir uns mit Spezialitäten des Clubrestaurants, die ganze Gruppe war absolut zufrieden. Sehr freundliches Service, für mich eines der besten Clubsandwiches mit dem gewissen Extra für faire 13.00 Euro. Nachdem mir Panna Cotta als Nachspeise angeboten wurde, konnte ich nicht widerstehen, gute Entscheidung. Sehr, sehr gut – auch der Espresso.
Fazit:
Herausfordernde, spannende und sehr gepflegte Anlage, freundliches Sekretariat. Teilweise hügelig, aber mit geradem Stand. Die Überwindung der Steigungen ist zu Fuß durchaus kein Problem, Carts stehen im Bedarfsfall natürlich zur Verfügung.
Schöne Ausblicke während der Runde, es wird nie fad. Faire Gestaltung, zügiges Spiel möglich, die Ballsuche gestaltet sich einfach. Der Platz bietet viele Chancen, welche zu nutzen sich lohnt.
Grüns zumeist einfach gehalten aber gut, bedingt durch die Jahreszeit noch stumpf.
Sehr positiv aufgefallen ist das besonders rücksichtsvolle Greenkeeping, es gab wie anderswo oft erlebt auch keinen Dauerkontakt. Das Clubrestaurant sollte unbedingt beehrt werden.
Ein Golfplatz, welchen man mag oder nicht – dazwischen wird es nichts geben, für Liebhaber:innen flacher Gefilde nicht passend. Wir kommen auf jeden Fall wieder.
Die Werte:
18 Loch Parkland Kurs, teilweise stark ansteigend aber auch viele flache Passagen.
Erhöhte Abschläge, erhöhte Grüns. Wenig Wasser, wenig Bunker.
Par 72 mit 6.001 Metern von Gelb (71,5 / 124) und 5.281 Metern von Rot (73,4 / 125).
Ein Partnerclub der Golfsociety Austria.
Styrian Mountain Golf Mariahof
Forst 300
8812 Mariahof
03584 / 33 222
info@gc-mariahof.at
www.gc-mariahof.at
Text und Fotos: Christian Freidl, Golfsociety Austria