[kleo_gap size=”20px” class=”” id=””]
Was für ein schöner Golfplatz!
Lange Zeit habe ich es nicht ins Mühlviertel geschafft. Heuer war es endlich soweit, voller Vorfreude machen wir uns auf die Reise. Ein Tag der ohne große Erwartungen begann und viel Begeisterung weckte, welche noch immer anhält.
Nach einer entspannten Fahrt von Graz erreichen wir nach 2,5 Stunden den Golfclub Mühlviertel St. Oswald – Freistadt. Anfahrt kurz durch den Ort, sich fragend wo hier ein Golfplatz verborgen ist. Die Bilder vom stylischen Clubhaus spuken mir durch den Kopf. Dann linker Hand die Einfahrt zum Parkplatz – angekommen. Gleich ein Hallo mit unseren Gästen, auch gerade angekommen.
Das Clubhaus wird von einem ruhigen Hund bewacht, welcher faul in der Sonne liegt. Innen erwartet uns wie schon außen erkennbar moderne Architektur und künstlerische Exponate – es gibt gerade eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, auch auf dem Platz selbst.
Freundlichkeit wird hier groß geschrieben, die umtriebige Clubsekretärin begrüßt uns herzlich. Verschwindet aber gleich wieder, die E-Carts müssen geholt werden. Wir stöbern inzwischen im ProShop. Dieser ist nicht überdimensional, aber man weiß ja nie wo das nächste Schnäppchen wartet. Nach allen Vorbereitungen besuchen wir das Clubrestaurant, auch hier lächelnde Menschen, man fühlt sich sofort wohl.
Zeit haben wir genug, wir begrüßen unsere Runde sowie die neuen Teilnehmer:innen und genießen in der Sonne Kaffee oder Frühstück. Dazu präsentiert die Kellnerin hausgemachte Torte, ich reserviere ein Stück zum Dessert nach der Runde. Scheint so, als könne man hier gut essen.
Die Startzeit naht, auf zum ersten Abschlag. Durch den Parkplatz, über die Straße erreichen wir Tee 1. Sehr ländlicher Eindruck, auf dem tiefer liegenden Fairway blitzen mir Felsen entgegen. Mag ich. Nachdem ich die Bahn links und rechts ausgenützt habe, überrascht mich ein langer Chip-in und rettet das Par. Eine kurze Verbindungsetappe später rätseln wir am Abschlag, wie viele Meter carry wir wohl über den Graben benötigen werden. Sieht verdammt weit und sehr eng aus. Sind aber nur rund 140 Meter vom wesentlich erhöhten Abschlag. Hilft mir aber nichts, weil ich nach links ins unendliche Gebüsch verziehe. Hinab ins Tal – über eine lange Holzbrücke gelangt man an über die Feistritz. Dort die Drop-Zone genützt und leicht bergauf über das breite Fairway zum Grün gespielt.
Abermals queren wir eine Straße und erreichen Tee 3. Das erste Par 5 des Platzes liegt ausladend und lang vor uns. Abschlag und Transportschlag passen, der Schlag auf das Grün erfolgt über einen Schotterweg, begleitet von Wasser auf ein erhöhtes Grün. Die Steinmauer davor lässt aus der Ferne Wasser vermuten, sie ist aber nur ein stylisches Element und stützt das erhöhte Fairway zum Grün. Dieses hat es in sich, der zu lange Schlag in die umgebende Böschung tut mir nicht gut. Die Rechnung mit Bahn 3 bleibt offen. Wieder zurück über den Schotterweg queren wir wieder eine Straße und kommen beim Par 3 der 4. Bahn an. 171 Meter von gelb auf ein erhöhtes Grün, so die Anforderung.
An dieser Stelle sei der Platzzustand erwähnt, einfach wunderbar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wir uns in einer Hitzeperiode befinden. Der Platz liegt auf rund 600 Meter Seehöhe, was ihm neben der deutlich erkennbaren Pflege sichtlich gut tut. Pflicht erfüllt und ab aufs E-Cart.
Wir passieren ein Gehöft, fahren den Hügel hinauf. Im Schatten einiger Bäume setze ich meine Frau ab und fahre zum gelben Tee, welches deutlich höher und 94 Meter entfernt vom Damenabschlag liegt. Die letzten Meter führt eine gemähte Gasse durch hohes Gras, ein wunderbarer Ausblick offenbart sich. Wir schlagen auf ein breites, deutlich abfallendes Fairway – ein herrliches Dogleg links. Der Teich rechts sollte nicht ins Spiel kommen. Der gut platzierte Transportschlag ermöglicht den Approach auf das Grün, welches links und eben in einer Waldschneise wartet.
Wir queren die Straße zum nächsten Abschlag. Leicht erhöhte Teeboxen für die Herren. Abschlag parallel zur Straße, durch eine schmale Gasse über den Heidbach, puh. Für die Damen gibt es das alles weiter vorne nicht. Der gut platzierte Abschlag wird erst vor Ort ein Thema. Das schwerste Loch am Platz – ein Par 4 mit 332 Metern von gelb, verlangt einiges an Geschick. Ohne Platzkenntnis mal vorlegen. Vor dem Grün stark abfallendes Gelände, der Weg quert rechts. Vor dem leicht erhöhten Grün eine Steinböschung inkl. Graben. Was ich nicht gesehen habe, war der schnell fließende Kanal rechts vom Grün, welcher die Feistritz in dem Bereich fasst und auch meinen auslaufenden Ball aufgenommen und transportiert hat – Doppelbogey inkl. Strafschlag. Wow, dieses Loch hat es in sich!
Wieder etwas Wegstrecke zum nächsten Loch, wir fahren unter der Bundesstraße zur Spielbahn 7. Streuobstwiesen-Feeling, leicht hängend. Leicht erhöhtes Grün links oben, alles gut. Nach dem Par 5 hinter dem Grün rechts wieder das Gelände runter zum nächsten Par 3, welches mit 135 Metern von gelb eine willkommene Abwechslung bietet.
Gleich unter dem Grün befindet sich der Abschlag Neun. Abermals eine schmale Gasse für die Herren, auf ein sehr breites Fairway, welches aus Sicht des Abschlags Richtung frontalem Teich abfällt und rechts eine schmale Gasse frei lässt. Aber erst mal der Drive. Beim Ball angekommen offenbart sich die Herausforderung. Entweder volle Attacke aufs Grün über den quer gebauten Teich mit drohender Steinböschung oder rechts die Gasse vorbei und dann aufs Grün. Das Grün sieht sehr schmal aus, hat wenig Tiefe, danach stehen Gebäude. Sieht obwohl nur 120 Meter Distanz weit aus. Also lieber die Gasse. Auf diese passt ein Bunker auf, welchen ich ausprobiere. Wie ich nun feststelle sind auch die Bunker super spielbar, für mich genau die richtige Menge Sand. Aus der Nähe ist das Grün komfortabel und hat genügend Spielraum rund herum.
Kurzer Zwischenstopp beim Halfwayhaus – die Sanitäranlagen im Keller sind gepflegt. Dem Automat noch ein kühles Getränk entlockt und weiter zum Abschlag 10, vorbei an einer Installation der Ausstellung. Die 10 spielt sich als Parallelbahn ähnlich wie Bahn 7, als Par 4 logischer Weise nur kürzer. Das Grün ist aufgrund der Schräge davor etwas abgesetzter. Nach diesem wieder etwas den Hang hinauf, ein mächtiges Par 5 liegt vor uns. Abfallend zum Grün, das Loch zur Punktejagt für Longhitter. Das Grün ist jedoch klein. Gleich rechts davon geht es wieder zurück den Hang hinauf. Ein kräftiger Abschlag vorbei am Abschlag der Damen und über ein Biotop sichert die Möglichkeit gut Richtung des Grüns rechter Hand zu spielen. Rechts schützt eine Baumreihe, links eine Böschung vor abdriftenden Bällen. Nochmals rauf, ein Par 3 mit einem Schlag über ein Biotop mit Hecke am äußersten Ende des Platzes erwartet uns. Ein Blick links auf den Gegenhang macht Dich sicher: Das Clubhaus ist weit entfernt. Ich freue mich über das E-Cart.
300 Meter nach unten wieder zurück unter die Straße durch, wartet rechts erhöht der Abschlag der 14. Ein sanftes Dogleg rechts, allerdings für die Herren mit schmaler Gasse auf eine erhöhte Landezone. Dort angekommen ein schöner Schlag ins große Grün. Wir fahren ca. 250 Meter zurück zu den Anfangslöchern, vorbei am mit Airbrush behübschten WC Container – stylisch! Am Weg zum Abschlag passieren wir eine Kunstinstallation in der Laube. Ein Grün in 140 Metern Entfernung wartet auf uns, auf der direkten Linie ist ein großer Teich zu überwinden. Die 16. Bahn führt uns deutlich bergauf zurück zum Clubhaus, welches wir nach Überquerung der Straße links liegen lassen und uns der Spielbahn 17 widmen.
Auf dieser treffen wir auf einige Figuren der Ausstellung und spielen uns an den vorbei in einen Graben mit einer imposanten Böschung auf der rechten Seite. Die Bahn verengt sich je nach Lage vor dem Grün. Die 18 erreichen wir nach kurzer Fahrt unterhalb von Grün 17. Ein kräftiger Schlag Richtung Clubhaus lässt in Blickweite der Clubterrasse nur kurzen Schlag ins Grün übrig. Dieses ist frontal wie auch dahinter von Bunkern gut bewacht. Ein guter Abschluss eines schönen Golftages.
Im Clubrestaurant angekommen, habe ich mir Eierschwammerl mit Knödel gegönnt und dies nicht bereut. Zum Abschluss noch der reservierte Kuchen, sehr, sehr gut.
Fazit
Eine wirklich schöne, gepflegte Anlage. Abwechslungsreich, typisch österreichische Anmutung, sehr gefällig. Abschläge und Fairways gut, Grüns spurtreu, Bunker hervorragend zu spielen. Einige knifflige Passagen, nie fad. Werde auch beim nächsten Besuch ein E-Cart nehmen. Freundlicher Umgang mit Gästen. Das Clubrestaurant ist zu empfehlen, unbedingt besuchen! Wir kommen auf jeden Fall wieder.
Die Werte
18 Loch Kurs, konditionell anspruchsvoll. Zumeist ausladende Fairways, aber von allem etwas, Hänge, Schräglagen, Wasser.
Par 72 mit 5.741 Metern von Gelb (70,6 / 133) und 4.945 Metern von Rot (66,6 / 122).
Golfclub Mühlviertel St. Oswald-Freistadt
Am Golfplatz 1, 4271 St. Oswald
E: office@gcstoswald.at
T: +43 7945 7938
W: gcstoswald.at